Freitag, 25. November 2016

Das Leben danach: Die Welt mit neuer Schärfe


Das Negative zuerst:

- Hab nen leichten Bluterguß am Auge (fast nicht zu sehen)
- Abends produzieren Lichter lustige, aber auch störende Ringe und Strahlen. (Soll nachlassen)
- Ich suche dauernd die Brille (was Quatsch ist, da es ohne schon jetzt ohne viel besser ist)
- Auge 1 und Auge 2 sind noch nicht syncron. (ein wenig störend, soll sich bald ändern)
- Es kostet ne Menge Geld (Verbesserung der Lebensqualität)

Aber, das war es auch schon. Ich schreibe das hier, weil ich glaube, dass es eine gute Sache ist und auch für mich wird. Ich tippe hier, nach der ersten OP, ohne Brille. Manchmal kneife ich das linke Auge zu, da es beim Schreiben ein wenig stört.

Aber nun im Einzelnen:

Zwei meiner Brüder haben es schon getan und sind begeistert. Ich habe mich auch dazu entschieden und hatte gestern die erste OP.
Geholfen haben mir bei der Entscheidung: Allgemein gutes Feedback im Internet und die Berichte von Familie und Freunden, welche das schon hinter sich haben.

Also meine Entscheidung:
- Austausch der natürlichen Linsen gegen Acryl-Linsen (Trifokal mit drei Brennweiten) in der Augenklinik Brilon. -

Grund für mich dies zu tun, war lediglich der Wunsch die Brille loszuwerden. Insbesondere in speziellen Segelsituationen habe ich ganz schön rumgeflucht über die "schei...."-Brille.
- Bei Regen (ewig die Tropfen auf der Brille) und bei wam/kalt, immer das Beschlagen der Brille.

Wenn das Thema interssiert, hier der Ablauf im Detail:

Vor der OP:
  • Recherche der Möglichkeiten:
    Über das Internet, bzw. die Infos von Familie und Freunden
  • Die Entscheidung:
    Lasern oder Linsentausch? Ich habe mich für den Linsentausch entschieden. Grund: Ich kann keinen grauen Star mehr bekommen (beide Eltern hatten das) und mit ein wenig Glück, ist die Entscheidung gut für die nächsten 99 Jahre (sagt der Linsenhersteller)
  • Wo machen?: Die Entscheidung fiel für die Augenklinik Brilon. Grund: Für mich von Olsberg leicht erreicbar und der Ruf der Klinik ist auch gut.
  • Ausgiebige Untersuchung: Dabei muß man in viele Apparate reingucken und zum Schluß gibt es noch Tropfen und der Arzt macht letzte Untersuchungen. Danach gleich die Aussage, macht Sinn oder nicht. Zusätzlich Infos zum weiteren Vorgehen und zur Anästhesie. Damit ist die Untersuchung beendet.
  • Zusagen: Dann gibts per Post einen Kotenvorschlag. Ich habe darauf gleich zugesagt.
  • Infos: Nun die Termine und noch einen Berg Papier zum Durchlesen und Unterschreiben. Infos sind wichtig und die Ärzte vorsichtig.
  • Vorbereitung Anästhesie: Hin zum Hausarzt und Blutwerte für die Anästhesie holen und EKG machen lassen.
Die erste OP (Auge rechts):
  • Das Gefühl davor:
    Ein bißchen Schiss hatte ich ja schon."Hab gesunde Augen (von der Brille mal abgesehen" und lass dran rumschnippeln". Kann ich wirklich stillhalten? Vielleicht gibts ja doch Schmerzen?
    Da muß man dann durch. Andere schaffen das auch.
  • Vorbereitung OP:
    Pünktlich dasein. Dann gibt es Tropfen in das Auge. Mit Anderen warten, welche dann auch so ne Art Kugelschreiber-Kreuz (nennt man Kajal, ist leicht zu entfernen) über einem Auge haben. Rein in den OP-Bereich. Schicke grüne Sachen überziehen. Ab in einen Rollstuhl. Gespräch mit der Anästhesistin, nochmal Tropfen und einen so einen Anschuß für einen Katheder in den rechten Arm. Dann wird man vor den OP-Raum gefahren und muß noch einen Moment warten.
  • Die OP:
    Die Spannung (Anspannung) steigt. Raus aus dem Rollstuhl, ab auf die Liege. Es gibt ein klein wenig "Wohlfühlflüssigkeit" durch den Katheder. Wohl auch eine kleine Injektion neben das Auge. Schmerzen dabei absolut Null. Ich fühle mich wohl. Ob das wohl von der Chemie kommt? Das rechte Auge sieht nur noch grau. Dann geht es los. Was der Arzt dann macht bekomme ich nicht wirklich mit. Ich schätze den eigentlichen Eingriff auf unter 2 Minuten. Schmerzen Null. Lediglich sehe ich ein lustiges Farbenfeuerwerk aus diversen Ringen und Formen.
    Gemacht wurde wohl: kleiner Schnitt (3mm), natürliche Linse mit Ultraschall aufgelöst und abgesaugt, zusammengefaltete Linse reingeschoben, die entfaltet sich und wird noch ein wenig positioniert.
    Noch ne Klappe auf das Auge und raus aus dem OP. Leicht benommen stehe ich auf und raus aus den OP-Klamotten. Fertig.
  • Nach der OP:
    Meine Eltern holen mich ab. Schmerzen habe ich keine. Trotzdem habe ich den Rest des Tages nicht grad als angenehm empfunden. Das Problem: Die Brille passt nicht mehr richtig auf den Kopf (wegen der Klappe) und das rechte Auge versucht schon mitzugucken, was aber wegen der Klappe nicht geht. Blödes Gefühl. Ich wünsche mir sehr die Klappe loszuwerden.
Der Tag nach der OP: 


  • Die Klappe kommt weg:
    Muß morgens noch schnell zur Apotheke, Topfen kaufen. Immer noch nervt die Klappe. Auf dem Rückweg mogele ich ein wenig und ziehe mal eine Ecke der Klappe ein wenig hoch. Wow der Baum dort in der Ferne gestochen scharf!!!
    Dann hin zur Augenklink. Ich will selber fahern, meine Eltern lassen mich aber nicht. :-)
    Rein zum Arzt, der macht endlich die Klappe ab und es gib auch gleich einen kleinen Sehtest. Aussage Dr. Felgemacher: Augenkapazität 100%. Hört sich doch gut an!!
  • Erste Eindrücke (oder Blicke):
    Zurück (12km) fahre ich. Kein Problem. Die Ferne und die Instrumente (ohne) Brille, scharf zu sehen. Viele Autos haben die Lichter an. Drum herum sehe ich helle Kreise oder Strahlen. Das soll aber nach einiger Zeit so ziemlich verschwinden. Sagen auch meine Brüder. Der Blick in den Spiegel zeigt einen kleinen Bluterguß neben dem Auge. Der wird wohl schnell verschwinden. Ich bin nun ohne Brille unterwegs. Das linke Auge (mit dem noch schlechten Bild) empfinde ich als störend. Der Top-Brennweite im Nahbereich (z.B. zum Notebookbildschirm) liegt bei ca. 30 cm. Alle anderen Entfernungen (> 30cm) erscheinen scharf. Das ist Klasse. Meine Mutter hat weiße Haare. Schaue ich nun nur mit dem rechten Auge, sind sie richtig toll weiß. Die künstliche Linse scheint das Licht besser durchzulassen.
Fazit:
  • Meine Zufriedenheit:
    Es ist en tolles Gefühl wenn etwas wieder besser funktioniert. Besonders am, oder im Körper.
    Trotzdem, das Endfazit wird es erst nach der 2. OP geben.
    Die Angst vor einer OP ist sicher normal. Aber es war absolut schmerzfrei.
    Mein Geühl sagt mir aber schon jetzt, es war eine gute Entscheidung.
    Nächste OP ist am Dienstag
  • Augenklinik Brilon:
    Hab mich wohl betreut gefühlt
    Kompetente und freundliche Mitarbeiter
    Kaum Wartezeiten (vermutlich wird man als Privatpatient behandelt)
Nachtrag am Abend in der Dunkelheit draußen:
  • Mit dem "Linsenauge" ist die Nachtsicht geringfügig besser.
  • Lampen sind ein wenig weißer (weniger gelb)
  • Lampen haben nun Strahlen, viele kleine seitlich und zwei lange fast horizontale (links etwa 10 Grad höher als die Horizontale, rechts 10 Grad niedriger). Das soll ja noch verschwinden.